Wie die Solaranlage noch rentabler wird – dank ZEV

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Immer mehr Hausbesitzer produzieren selbst Strom. Mit einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) kann dieser Strom nun auch direkt den Mietern verkauft werden. Das optimiert die Investition.

Text: Luk von Bergen

Eines bleibt auch in Zukunft gleich: Wer sein TV-Gerät oder den Akku des E-Bikes an die Steckdose anschliesst, wird mit Strom versorgt. Nur, woher kommt diese Energie? Bis vor einigen Jahren war diese Frage einfach zu beantworten. Sie kommt vom Energieversorgungsunternehmen. Dieses wiederum hat den Strom entweder selbst produziert oder aber eingekauft. Der Ablauf ist einfach: Jemand stellt etwas her (Energie), verteilt und verkauft es (Netz) an die Empfänger (Kunden). Der Strom fliesst von «oben nach unten». Alternativen? Jahrzehntelang keine.

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So funktioniert ein ZEV

Die Alternative fühlt sich gut an

Doch jetzt ist alles anders. Immer mehr Hausbesitzer und Unternehmen sind nicht mehr nur Stromkonsumenten, sondern auch -produzenten. Sie haben zum Beispiel in eine Solaranlage investiert und sind damit gewissermassen ihr eigenes kleines Energieunternehmen. Energieautark mit erneuerbaren Energien – das fühlt sich gut an. Ist es auch.

Doch was tun, wenn der Strom nicht ausreicht? Oder wenn die Solaranlage zu viel Strom produziert – könnte man den nicht zusätzlich nutzen? Und in der Nacht? Simple Fragen, die zeigen: «Energieautark» ist die Lösung leider nur in den seltensten Fällen. Es braucht einen externen Partner, der sekundenschnell Strom zuliefern und abnehmen kann – also die Energieflüsse steuern kann. Hier kommt Primeo Energie ins Spiel.

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Einige unserer ZEV

Reicht die produzierte Strommenge nicht? Primeo Energie liefert den Rest via Verteilnetz. Produziert die Solaranlage mehr Strom als benötigt? Primeo Energie übernimmt die überschüssige Energie und speist sie direkt ins Netz ein. So weit, so gut.

Letzteres allerdings ist eine Herausforderung. Denn damit verändert sich der herkömmliche Stromfluss. Der Strom fliesst plötzlich auch von «unten nach oben». Wie soll das funktionieren? Die Herausforderung ist fundamental – es geht um nichts weniger als den totalen Umbau der Energieversorgung.

Vorreiter beim Umbau des Energiesystems

Primeo Energie als Spezialist in der Messung und Abrechnung der neuen Energieflüsse nimmt hier eine prominente Rolle ein und treibt den Umbau des Energiesystems aktiv voran. Beispielhaft, wie Sie etwa als Besitzer einer Solaranlage auf einem Mehrfamilienhaus sogar Ihre Investition und die Energieeffizienz optimieren können, ist das Konzept «ZEV» – es steht für «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch». ZEV ist eine clevere Sache: auf dem Dach die Solaranlage, darunter die individuellen Verbraucher als Einheit. Ein dynamisches Gesamtsystem, dessen intelligente Steuerung, Verteilung und Abrechnung automatisch erfolgt.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Selbstproduzierte erneuerbare Energie schafft Unabhängigkeit. Die Energieeffizienz steigt und die persönlichen Stromkosten sinken, da der Bezug aus dem öffentlichen Netz kleiner wird. Noch besser: Wer überschüssigen Strom produziert, verkauft diesen an die Mieter oder speist ihn ins Stromnetz ein und verdient Geld. Die kurzfristigen Investitionen in Anlage und Steuerung sind in einigen Jahren amortisiert. Weitere Informationen und einen Erklärfilm zum Thema ZEV finden Sie auf der Website von Primeo Energie.

Stephan Krähenbühl im Interview

Herr Krähenbühl, welche Lösungen bietet Primeo Energie im Bereich ZEV?

Ein wichtiger Punkt der Energiestrategie 2050 des Bundes ist es, die Energieproduktion mittels Photovoltaikanlagen zu fördern. Wer eine Solaranlage auf seinem Dach hat, produziert vom ersten Tag an eigenen Strom – und profitiert davon. Etwas komplizierter wird es aber in Quartieren und bei Überbauungen, wo eine oder mehrere grosse Anlagen für viele Mieter oder Eigentümer Sonnenstrom liefern. Da braucht es innovative Lösungen, die wir als Primeo Energie anbieten. Wir übernehmen zum Beispiel die Finanzierung mittels Contracting, den Betrieb, die Verbrauchsmessung und die Abrechnung. Das ist bei mehreren Parteien, die Energie beziehen, durchaus eine Herausforderung.

Als Kunde muss ich mich also um nichts kümmern. Gibt es weitere Vorteile?

Hinter dem ganzen Monitoring stecken intelligente Systeme, die laufend Daten liefern und die Energieeffizienz verbessern können. Denn unsere Kunden können via App und auf dem Kundenportal in Echtzeit ihren Stromverbrauch beobachten und so allfällige Stromfresser identifizieren. Zudem sehen sie die Anteile an Eigenverbrauch aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Liegenschaft und an Netzbezug. Nicht zuletzt resultiert eine deutlich tiefere Stromrechnung. Die Gemeinschaft produziert nicht nur Strom für sich selbst, sondern verkauft den Überschuss auch ins öffentliche Netz.

Wie kommen diese neuen Möglichkeiten bei den Kunden an?

Sehr gut. Es gibt den Kunden ein besseres Gefühl für ihre Energienutzung. Viele von ihnen ändern gar ihr Verbrauchsverhalten, weil sie durch die smarten Möglichkeiten deutlich sehen, wo ihr Energiesparpotenzial liegt. Sie waschen ihre Wäsche beispielsweise tagsüber, wenn die Solaranlage mehr Strom produziert als benötigt. Bei Neubauquartieren bieten wir zudem integrale Energiedienstleistungen an. Da geht es nicht nur um gemeinsame PV-Anlagen, sondern auch um gemeinsame Elektromobilitätslösungen, zum Beispiel E-Carsharing mit der dazugehörigen Ladeinfrastruktur für E-Autos. Energieeffizienz in sämtlichen Bereichen.

Gibt es auch Nachteile?

Grundsätzlich nicht. Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch sind eine weitsichtige Lösung. Den Strom dort zu brauchen, wo er produziert wird, macht Sinn. Dieser Gedanke der Dezentralität spielt in der Energiestrategie eine grosse Rolle. Als Primeo Energie suchen wir diesbezüglich laufend und mit Hochdruck nach neuen, innovativen Lösungen.

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