Netzelektriker:in – ein spannender Job mit hervorragenden Aussichten. Jedes Jahr bietet Primeo Energie Lehrstellen an. Immer im August geht es los. Was macht den Job aus? Wie funktioniert die Ausbildung bei Primeo Energie, und wie sind die Zukunftsaussichten? Wir haben mit Ausbildner Daniel Spiess gesprochen.
Daniel, warum sollte man Netzeletriker oder Netzelektrikerin werden?
Es ist ein sehr vielseitiger Beruf. Netzelektrikerinnen und Netzelektriker haben ein breites Spektrum an Aufgaben und Arbeitsorten. Das geht von der Erschliessung neuer Netzkunden über die Instandhaltung bis hin zum Ausbau unseres Versorgungsnetzes. Die Netzelektriker:innen sind das Bindeglied zwischen der Energieproduktion und der Kundschaft. Sie sind gefragte Leute.
Daniel Spiess bildet die angehenden Netzelektriker:innen bei Primeo Energie aus.
Das heisst, man hat auch Kundenkontakt?
Ja, auch der direkte Kontakt zu den Kund:innen gehört dazu. Sei es bei einer Routinetätigkeit oder bei einer Störung beziehungsweise Entstörung. Somit sind die Netzelektriker:innen mit ihrer Ausrüstung immer auch ein wenig Marketingfachleute. (Lacht.)
Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Netzelektriker:innen?
Es gibt bei uns sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel die Berufsprüfung. Dadurch ist es möglich, Verantwortung über ein Team zu übernehmen, eigene Baustellen zu planen und durchzuführen. Nach der Berufsprüfung ist es zudem möglich, eine Meisterprüfung abzulegen. Mit dieser Aus- und Weiterbildung stehen einem dann fast alle Türen in der Branche offen.
Wie sieht die Netzelektrikausbildung bei Primeo Energie aus?
Die Ausbildung der Netzelektrikerinnen und Netzelektriker ist in drei Hauptteile gegliedert:
- Praxisausbildung im Lehrbetrieb
- Überbetriebliche Kurse in Lenzburg
- Berufsfachschule in Brugg
Zum grössten Teil bilden wir aber über die Hände aus, das heisst in der Praxis. Unsere Monteure vermitteln den Lernenden das Handwerk und Fachwissen bei der täglichen Arbeit. Neue oder komplexere Arbeiten hingegen lernen die angehenden Netzelektriker:innen von Praxisbildnern oder Berufsbildnerinnen.
Wo sind die Lernorte bei Primeo Energie?
Bei Primeo Energie haben alle Lernenden ihren festen Lernort und damit auch ihr festes Team. Die Lernorte sind Dulliken, Breitenbach, Therwil oder Münchenstein. Während der Berufslehre in Netzelektrik besucht man in den drei Lehrjahren aber mehrere Fachabteilungen und andere Lernorte. So wird sichergestellt, dass unsere Lernenden alle Handlungskompetenzen von den jeweiligen Fachpersonen erlernen. Regelmässig kommen alle Lernenden im internen Ausbildungszentrum zusammen, um Wissen auszutauschen und mittels kleiner Projekte zu überprüfen.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um Netzelektrikerin oder Netzelektriker zu werden?
Am wichtigsten sind das Interesse am Beruf und der Wille, etwas Neues zu erlernen. Von dieser Ausgangslage aus können Lernende fast alle Hürden bewältigen. Da wir stets im Team arbeiten, ist auch Sozialkompetenz sehr wichtig. Unsere Anlagen sind meistens im Freien. Das heisst, trotz sehr guter Ausrüstung und Kleidung muss man der Witterung trotzen können und körperlich fit sein.
Und schwindelfrei, oder?
Richtig, denn selten, aber sicher geht es auch in die Höhe. Sei es für die Wartung von Strassenlampen oder Freileitungstragwerken. Deshalb dürfen Netzelektriker:innen bis auf eine Höhe von zirka 12 Metern keine Höhenangst haben.
Welche Jobchancen haben Netzelektriker:innen nach der Ausbildung?
100 Prozent, würde ich sagen. Ich kenne jedenfalls keinen Netzelektriker, der keine Anstellung gefunden hat. Ich selbst bin seit knapp 25 Jahren in der Branche tätig und hatte stets die Möglichkeit, die Stelle zu wechseln und mich weiterzubilden. Regelmässig erhalte ich aus der Netzelektrikerfamilie auch Anfragen, ob ich jemanden kenne, der eine Stelle sucht, oder ob ich Lernende habe, die sie nach der Lehre übernehmen können. Aufgrund der guten Weiterbildungsmöglichkeiten ist ausserdem die Entwicklung in fast alle Bereiche offen.
Autor: Viktor Sammain
Bilder: Timo Orubolo/Viktor Sammain