Primeo Energie will mehr Frauenpower für die Energiebranche. Daher hat sich das Unternehmen dem Netzwerk «Women in Power» angeschlossen. Nadia Keller ist dort Projektleiterin. Im Interview spricht sie über die Herausforderungen für Frauen in der Energiebranche. Sie zeigt Lösungen auf und hat einen einfachen Tipp für junge Frauen, die in die Energiebranche wollen.

Nadia, stelle uns das Netzwerk «Women in Power» kurz vor.

«Women in Power» ist das Frauennetzwerk der Energiebranche. Unser Ziel ist es, Energieberufe für Frauen attraktiver zu machen. Dafür bauen wir ein starkes Netzwerk auf, in welchem sich Frauen aus der Energiebranche vernetzen, austauschen und gegenseitig unterstützen können. Wir empowern Frauen durch Workshops und Webinare zu relevanten Themen. Seit unserer Gründung Anfang 2023 haben wir 50 Unternehmen als Mitglieder gewonnen. Das zeigt, wie wichtig das Anliegen im Energiesektor ist.

Welche Herausforderungen seht ihr für Frauen in der Energiebranche?

Ein Problem ist sicherlich die Sichtbarkeit der Branche. Junge Menschen haben selten einen vertieften Einblick in die Vielfalt der Berufe, die es im Energiebereich gibt. Es fehlt aber womöglich auch an weiblichen Vorbildern und Mentorinnen in technischen Berufen. Auch das kann es Frauen erschweren, sich in diesen Berufsfeldern zurecht zu finden und erfolgreich zu sein.

Warum gibt es so wenige Frauen in den technischen Berufen?

Die Frage nach der geringen Vertretung von Frauen in technischen Berufen ist komplex und verdient eine sorgfältige Analyse. Eine der Hauptursache ist das Bestehen von Stereotypen und geschlechtsspezifischen Erwartungen, die seit Langem in unserer Gesellschaft verankert sind. Technische Berufe wurden traditionell als männlich dominiert angesehen. Das hat dazu geführt, dass Frauen möglicherweise weniger ermutigt wurden, sich in diesen Bereichen zu engagieren.

Was muss sich ändern, um die Energiebranche attraktiver für Frauen zu machen?

Hier sind mehrere Punkte wichtig. Zum einen müssen Vielfalt und Inklusion stärker gefördert werden. Zweitens braucht es Flexibilität und eine gute Work-Life-Balance. Drittens müssen Bildungs- und Karrieremöglichkeiten vorhanden sein und nicht zuletzt gilt es, Vorurteile und Stereotype zu bekämpfen.

Welche Botschaft habt ihr in diesem Zusammenhang an die Energieunternehmen?

Die Unternehmen sind aufgefordert, sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die Schaffung einer inklusiven Arbeitskultur einzusetzen. So können sie ein attraktiveres Arbeitsumfeld schaffen, das talentierte Frauen anzieht, bindet und fördert. Dies trägt nicht nur zur Entwicklung der Mitarbeiterinnen bei, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Wie schaut ihr in die Zukunft?

Für die Zukunft sehen wir bei «Women in Power» eine kontinuierliche Expansion und Stärkung unseres Netzwerks. Wir streben danach, weitere Frauen in der Energiebranche zu erreichen und sie zu ermutigen, sich aktiv einzubringen und Führungspositionen zu übernehmen. Aktuell werden durch die bestehenden Mitgliedschaften viele Frauen bereits angesprochen, die das Netzwerk auch untereinander sehr schätzen. Wir werden weiterhin inspirierende Veranstaltungen, Workshops und in Zukunft auch Mentoring-Programme organisieren, um Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Geschlechtervielfalt in der Branche zu fördern. Unsere Vision ist es, eine positive Veränderung herbeizuführen und die Energieindustrie zu einem inklusiveren und vielfältigeren Arbeitsumfeld zu machen und freuen uns auf weitere Unternehmen.

Welche Tipps würdet ihr jungen Frauen geben, die eine Karriere in der Energiebranche anstreben?

Nichts wie los! Es ist wichtig, sich mit unterschiedlichen Berufen in verschiedenen Branchen auseinander zu setzen. Die Energiebranche ist interessant, zukunftsorientiert und abwechslungsreich. Es gibt sehr viele spannende Berufe zu entdecken, wie zum Beispiel die Digitalisierung, die Suche nach effizienten Lösungen etc!