Welche Wärmepumpe passt am besten zu Ihrem Haus? Hier finden Sie einen Überblick über die vier wichtigsten Wärmepumpentypen und ihre Einsatzmöglichkeiten, damit Sie die beste Entscheidung für Ihr Heim treffen können.
1. Luft-Wasser-Wärmepumpe: Energie aus der Luft
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe, oder einfach Luftwärmepumpe, entzieht mit einem Ventilator der Aussenluft Wärmeenergie, und das sogar bei bis zu -20 °C. Diese Wärmeenergie wird über ein Kältemittel aufgenommen, das in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Anschliessend wird die Wärme über einen Wärmetauscher an das Heizungswasser abgegeben, das dann das Haus beheizt und Warmwasser bereitstellt.
Einsatzmöglichkeiten: Ideal für Neubauten und sanierte Gebäude, die gut isoliert sind. Sie benötigen Platz für das Aussengerät. Dieses sollte möglichst weit vom Wohnbereich oder Nachbarhäusern aufgestellt werden, um eine mögliche Lärmbelästigung zu minimieren. Generell ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe bei Bodenheizung und einer gut Isolierte Gebäudehülle am effizientesten.
Vorteile: Einfache Installation, einfachere Genehmigung, auch bei Renovierungen einsetzbar.
Nachteil: Die Effizienz kann bei extrem niedrigen Temperaturen (-20 °C) sinken, was den Einsatz eines zusätzlichen Heizsystems erfordern kann.
2. Sole-Wasser-Wärmepumpe: Die Kraft der Erde
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs, die ab zirka 1,5 Metern Tiefe zu jeder Jahreszeit gleich ist. Dafür werden Erdwärmesonden verlegt. In ihnen fliesst Sole. Sie nehmen die Wärme aus dem Boden auf und leiten sie an die Wärmepumpe weiter. Diese Wärme wird dann über das Heizungswasser im Haus verteilt.
Einsatzmöglichkeiten: Geeignet für Einfamilienhäuser mit ausreichend Gartenfläche für Erdwärmekollektoren oder tiefere Bohrungen bei Erdwärmesonden.
Vorteile: Hohe Effizienz das ganze Jahr über, unabhängig von der Aussentemperatur.
Nachteil: Höhere Installationskosten und in der Regel Genehmigungspflicht für Erdarbeiten. Die Fauna wird beeinträchtigt, das Wurzelwerk von Bäumen kann angegriffen werden.
3. Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Wärme aus dem Grundwasser
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe entzieht die Wärme aus dem Grundwasser, das das ganze Jahr über relativ konstante Temperaturen aufweist. Diese Form der Wärmepumpe ist besonders effizient, da Wasser eine höhere Wärmekapazität besitzt als Luft oder Erde. Für den Betrieb dieser Wärmepumpe sind zwei Brunnen notwendig – einer zur Entnahme des Wassers und einer zur Rückführung ins Erdreich.
Einsatzmöglichkeiten: In der Schweiz ist der Einsatz nur in Gebieten möglich, in denen ausreichend Grundwasser verfügbar ist und entsprechende behördliche Genehmigungen erteilt werden. Meist sind hier spezifische Prüfungen und Auflagen zu beachten.
Vorteile: Sehr hohe Effizienz und zuverlässige Wärmeversorgung.
Nachteil: Hohe Anfangsinvestitionen und komplexe Genehmigungsverfahren. Zudem muss die Qualität und Menge des Grundwassers regelmässig überprüft werden.
4. Luft-Luft-Wärmepumpe: Klimaanlage und Heizung in einem
Die Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht der Aussenluft Wärme und gibt sie direkt an die Raumluft im Inneren des Hauses ab. Diese Systeme eignen sich hervorragend für sehr gut gedämmte Gebäude nach dem MINERGIE-Standard, sie können im Sommer auch als Klimaanlage genutzt werden.
Einsatzmöglichkeiten: Ideal für kleinere Häuser, Ferienhäuser oder Passivhäuser, die eine geringe Heizlast haben. Luftkanäle und Filter müssen regelmässig gewartet werden, sonst droht Schimmel in den Geräten und Leitungen.
Vorteile: Flexibel, einfache Installation, kombiniert Heizen und Kühlen.
Nachteil: Nicht ausreichend als alleinige Heizung in kalten Regionen mit sehr niedrigen Temperaturen, wie sie auch in Teilen der Schweiz vorkommen.
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