Im Jahr 2019 beschloss der Bundesrat als Antwort auf das Pariser Abkommen, dass die Schweiz bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgase mehr ausstossen soll (Netto-Null-Ziel). Viele Schweizer Unternehmen setzen sich ihrerseits ehrgeizige Ziele – einige streben Netto-Null sogar deutlich vor 2050 an. So will Primeo Energie bereits 2040 klimaneutral sein. Cédric Christmann, CEO von Primeo Energie, hat sich mit Damian Gort, Geschäftsführer der Flumroc AG, im Podcast Rend-e-Vous über die Herausforderungen und Chancen gesprochen, welche sich auf dem Weg zu Netto-Null ergeben.
Text: Marie-Joëlle Eschmann | Bilder: Whitney Laurence Bründler
Für Cédric Christmann ist klar: Der Weg zur Klimaneutralität verlangt einen langen Atem. Es braucht einen langfristigen Investitionshorizont und den Mut, trotz geopolitischer Spannungen, Inflation und kurzfristiger Interessen die Energiewende weiter vorantreiben zu wollen. «Die Energiewelt steht heute vor einem Trilemma», sagt Cédric Christmann. «Energie muss bezahlbar, verfügbar und CO₂-frei sein». Das heisst konkret: Wenn Energie zu teuer wird, droht die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Ist sie zu günstig, werden die Klimaziele verfehlt. «Strom ist die einzige Energieform, die in Europa produziert, verteilt und verbraucht wird – und in der Schweiz bereits heute CO₂-frei ist. Deswegen ist Strom – insbesondere aus erneuerbaren Energien – für mich die Energieform der Zukunft», ergänzt er.

Im Gespräch: Damian Gort, Flumroc-CEO, Andrea Kucera, Podcast-Moderatorin, Cédric Christmann, CEO von Primeo Energie
Flumroc, ein führender Hersteller von Steinwolle-Dämmstoffen mit Sitz in Flums SG, zeigt beispielhaft, wie Unternehmen zur Energiewende beitragen können. «Wir haben letztes Jahr mit 100 Millionen Franken in einen elektrischen Schmelzofen investiert, der mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Dies reduzierte den CO₂-Ausstoss um 80 Prozent und spart nun jährlich 20.000 Tonnen CO₂ ein», erzählt Damian Gort. Solche Massnahmen zahlen sich langfristig aus.
Im Fall Flumroc ist die Investition sogar doppelt bedeutsam, denn sie reduziert dank der nachhaltig hergestellten Steinwolle, welche als Dämmmaterial eingesetzt wird, auch die sogenannte graue Energie beim Bau von Gebäuden. Flumroc will damit seinen Beitrag an den Klimaschutz sowie die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern. «Von solchen Differenzierungsmerkmalen können Unternehmen nur profitieren», ist Damian Gort überzeugt.

Flumroc-CEO Damian Gort: Neuer Schmelzofen spart tonnenweise CO2 ein
Energieeffizienz als Schlüssel
Neben der Senkung von CO₂-Emissionen spielt auch die Energieeffizienz eine wichtige Rolle zur Erreichung des Netto-Null-Ziels. Der Bund zielt mit der Energiestrategie 2050 darauf ab, den Stromverbrauch zu senken und setzt entsprechende Anreize, um Innovationen und nachhaltige Technologien zu fördern. Primeo Energie unterstützt diesen Ansatz. «Die nachhaltigste und günstigste Energie ist diejenige, die nicht verbraucht wird», sagt Cédric Christmann. «Deswegen haben wir entschieden, noch dieses Jahr eine neue Energieeffizienz-App auf den Markt zu bringen».
Die App hilft Haushalten, ihren Energieverbrauch zu optimieren. Sie wird bei der Energieeffizienz einfache Lösungen für die Kundinnen und Kunden von Primeo Energie anbieten, um sie beim Energiesparen zu unterstützen – ohne Komforteinbussen. «Netto-Null ist nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Chance für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Das zu vermitteln, ist unsere Aufgabe», betont Christmann.

Schicken Sie uns Ihre Fragen und Anregungen zum Podcast «Rend-e-Vous» gerne an podcast@primeo-energie.ch