In einem nach wie vor turbulenten Energiemarkt hat Primeo Energie ein robustes Ergebnis erzielt. Das Unternehmen ist gesund, finanziell wie personell, und gut gerüstet, um die Anforderungen der Energiewende erfolgreich zu meistern. Die Entwicklung und Etablierung von Primeo Energie als einer führenden Anbieterin von innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Energie ist auf Kurs.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Gesteigerter Gruppenumsatz auf 2,5 (Vorjahr 2,3) Milliarden Franken
- Gesteigertes Betriebsergebnis (EBIT) auf 160 (106) Millionen Franken
- Gesteigerter Reingewinn auf 85 (28) Millionen Franken
- Höherer Eigenkapitalanteil von 53,5 (50,7) Prozent
2023 war ein ereignisreiches Jahr für die gesamte Primeo Energie-Gruppe. Der Wandel des Energiesektors mit unvorhergesehenen Veränderungen forderte das Unternehmen erneut heraus, wenngleich nicht so grundlegend wie es noch im Jahr zuvor der Fall war. Positive Markteffekte des Elektrizitätsgeschäfts in Frankreich, die Bewirtschaftung des Stromgeschäfts aus langfristigen Bezugsverträgen sowie der Ausbau von erneuerbaren Energien trugen massgeblich zum robusten Ergebnis von Primeo Energie bei. Negativ wirkten sich dagegen die tariflichen Entlastungs-massnahmen in der Grundversorgung aus. Der Umsatz der Primeo Energie-Gruppe erreichte 2,5 (2,3) Milliarden Franken. Diese Leistungszunahme ist nach wie vor verbunden mit der Strompreisentwicklung des Vorjahrs. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte deutlich auf 160 (106) Millionen Franken erhöht werden. Mit 85 (28) Millionen Franken liegt der Gewinn ebenfalls deutlich über dem Vorjahr. Der Anstieg begründet sich nebst den Ergebnissen aus Frankreich auch durch die Dividendenzahlung von Alpiq. Die konsolidierte Bilanzsumme von Primeo Energie beträgt 2,9 Milliarden Franken. Leicht höher ist die Eigenkapitalquote, welche bei 53,5 (50,7) Prozent liegt.
Strommarkt bleibt anspruchsvoll
Anders als in Frankreich ist das Stromgeschäft in der Schweiz im gegenwärtigen Marktumfeld noch nicht profitabel. Mit dem volatilen Marktumfeld ist zudem verbunden, dass sich im Segment Elektrizitätsgeschäft der Strom- und Gasabsatz in der Schweiz und in Frankreich auf 13'805 (15'543) Millionen Kilowattstunden reduzierte. Demgegenüber zeigt das stromnahe Dienstleistungsgeschäft ein stetiges Umsatz- und Ergebniswachstum. Beim Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) wurde die bisherige positive Entwicklung weitergeführt, wodurch das Portfolio 12'322 (9'930) ZEV-Zählpunkte erreichte. Die Stromproduktion mit ZEV-Anlagen erreichte beachtliche 8,2 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr. Mit den Systemdienstleistungen (SDL) und der Vermarktung von Regelenergie bewirtschaftet Primeo Energie über die Plattform Equalio (www.equalio.com) einen Pool mit über 200 flexiblen Produktionseinheiten und einer Gesamtleistung von 175 Megawatt (MW) für Primär-, Sekundär-, Tertiärenergie und die Winterreserve.
Nachhaltiges, smartes und effizientes Stromnetz
Das Segment Netz war geprägt von den tariflichen Unterstützungsmassnahmen zugunsten der Kundinnen und Kunden. Im Sinne des genossenschaftlichen Auftrags leistete Primeo Energie einen Entlastungszuschuss von 25 Millionen Franken bei den Strompreisen in der Grundver-sorgung. Hierzu verzichtete Primeo Energie auf Gewinn und die Rückforderung von Deckungs-differenzen im Netz. Die abgerechneten Liefertarife waren vor dem Hintergrund der hohen Strompreise nicht kostendeckend. Das Dienstleistungsgeschäft mit den Produkten Strassenbeleuchtung, Höchstspannungsanlagen und Elektromobilität hat sich weiter positiv entwickelt. In der Förderung der dezentralen Produktion von Sonnenstrom ist Primeo Energie seit 1991 aktiv engagiert und hat ab 2005 einen regelrechten Boom ausgelöst. In den Verteilnetzen der Primeo Energie-Gruppe produzierten per Ende Berichtsjahr 6'505 (4'815) Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 146 (101) Megawattpeak erneuerbaren Strom. Hinsichtlich Elektromobilität wurde die Gesamtleistung aller Ladepunkte auf 46'420 (27'705) Kilowatt deutlich gesteigert. Eine Neuheit war die Ende 2023 lancierte Stromsparaktion. Auf Anhieb haben 1'700 Kundinnen und Kunden mit einem Verbrauch von weniger als 50 MWh pro Jahr beim sparsamen Umgang mit Strom teilgenommen.
Raumwärme und Brauchwasser aus erneuerbaren Energiequellen
Das Ziel im Segment Wärme ist die sukzessive Minderung des CO2-Ausstosses, was Primeo Energie sowohl in Frankreich als auch in der Schweiz vorantreibt. Entsprechend werden zur Wärmegewinnung Holz, Altholz, Pellets, Solarthermie sowie Ab- und Umweltwärme mit Wärmepumpen verwendet. Grössere Projekte sind in den Gemeinden Aesch, Allschwil, Binningen, Birsfelden und Muttenz in Arbeit. Für den neuen Gross-Wärmeverbund Birstal in den Gemeinden Münchenstein, Reinach und Arlesheim wurden im Herbst 2023 in der Wärmezentrale auf dem Areal von uptownBasel in Arlesheim die beiden Holzheizkessel installiert. Sie haben eine Leistung von 8 beziehungsweise 11 Megawatt. Der Verbund wird 2025 in Betrieb gehen. Über die Beteiligung an Energieversorgern baut die Primeo Wärme-Gruppe ihre Aktivitäten auch im Elsass laufend aus. Die Heizgradtage, ein Mass für Rückschlüsse auf den wetterbedingten Heizenergieverbrauch, lagen im Jahr 2023 mit 2'457 Tagen um zwei Prozent unter dem Vorjahr und um sechs Prozent unter dem langjährigen Mittel. Trotz der leicht milderen Temperaturen konnte der Wärmeverkauf auf 705 (688) Millionen Kilowattstunden gesteigert werden. Die CO2-Emissionen konnten im Jahr 2023 deutlich um 115'240 (106'456) Tonnen reduziert werden.
Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion
Primeo Energie bezieht über ihre Beteiligung am Kraftwerk Birsfelden, über ihren langfristigen Bezugsvertrag vom Kraftwerk Augst und über den Partnervertrag mit der Alpiq inländischen Strom in der Qualität Wasserkraft. Am Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energie partizipiert Primeo Energie über die Tochtergesellschaft aventron. Diese konnte im Berichtsjahr erneut einige bedeutende Projekte umsetzen. In Kanton Uri wurde das Wasserkraftwerk Palanggenbach in Betrieb genommen, an welchem aventron 60 Prozent hält. Weiter konnte das Wasserkraftwerk Gilamont (in der Gemeinde Vevey VD) im Herbst 2023 seinen Betrieb aufnehmen. Erneut wurden auch im Solarbereich eine grössere Anzahl Aufdachprojekte in der Schweiz realisiert. Erfreulich war der Zuschlag des Bundesamts für Strassen (ASTRA) für die geplante Ausrüstung von 45 Autobahnrastplätzen in der Romandie, im Wallis und im Kanton Bern mit innovativen Solardächern. Im Ausland wurden ebenfalls substanzielle Ausbauschritte realisiert. Besonders erwähnenswert ist das Projekt in Bad Lauchstädt (D). Hier erwarb aventron 50 Prozent der Anteile am dort entstehenden Windpark, der Strom zur Produktion von grünem Wasserstoff liefern wird – ein Pionierprojekt der Energiewende. Insgesamt erreichte die anteilige erneuerbare Produktion von Primeo Energie im Jahr 2023 total 1'489 Millionen Kilowattstunden.
Die Entwicklung und Etablierung von Primeo Energie als eine der führenden nationalen Anbieterinnen von innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Energie ist auf Kurs. Erneuerbare Energien wie Strom und Wärme, Energiespeicher, Energieeffizienz, intelligente Anwendungen und Lösungen bleiben weiterhin wichtig. Als führendes Versorgungsunternehmen sind wir bereit und engagiert, uns ambitionierte Ziele zu setzen und einen wichtigen Beitrag zu Versorgungssicherheit, Klimaschutz und zur Energiestrategie 2050 zu leisten. Dies zeigt sich in der umfassenden Nachhaltigkeitsberichterstattung, welche mit einer eigenständigen Publikation aufgezeigt wird.
Medienkontakt:
Joachim Krebs, Leiter Unternehmenskommunikation, +41 61 415 43 85, j.krebs@primeo-energie.ch